Nur sieben Kilometer von Hongkong entfernt liegt das Künstlerdorf Dafen, das als die größte Fälscherwerkstatt der Welt bezeichnet wird. Faszinierender Dokumentarfilm über ein florierendes Geschäft.

 

„Alle Gemälde der Welt kommen aus Dafen in China.“ – Ist dieser zentrale Satz aus Stanislaw Muchas Dokumentarfilm eine Provokation oder kompletter Unsinn oder steckt darin womöglich ein Körnchen Wahrheit? Natürlich wird auch anderenorts gemalt, aber wenn man in einem deutschen Möbelgeschäft die Kopie eines bekannten Gemäldes sieht, kann man sich zu beinahe hundert Prozent sicher sein, dass sie aus Dafen stammt. Stanislaw Mucha ist mit seiner Kamera durch den Ort gewandert und zeigt staunenswerte Bilder aus dem kleinen Städtchen. Hier reiht sich Galerie an Galerie, Werkstatt an Werkstatt, hier gibt es keinen Quadratzentimeter, der nicht als Stellplatz für eine Staffelei dient. Sogar der örtliche Supermarkt verkauft Gemälde, überraschenderweise auch nach Gewicht. „Zwei Kilo da Vinci, gerne, ich wieg sie Ihnen gleich ab. Darf’s für 40 Gramm mehr sein?“ Auch Wettbewerbe werden hier gern veranstaltet, mit an die tausend Teilnehmern, die Kopien des gleichen Gemäldes anfertigen, aus denen dann eine fachkundige Jury einen Gewinner wählt. In Dafen gibt es nichts, was es nicht gibt, vorausgesetzt, es hat das vorher schon mal gegeben.

 

Regisseur Stanislaw Mucha ist ein Anhänger des „Direct Cinema“, das heißt, er versucht, Ereignisse so zu dokumentieren, wie sie geschehen sind, ohne jeglichen Kommentar, damit sich das Publikum ein eigenes Urteil bilden kann. Diesem Konzept ist er auch in „Manche mögen’s falsch“ treu geblieben. 

 

Sondervorstellung in Anwesenheit von Regisseur Stanislaw Mucha
Manche mögen's falsch
Do | 13. Nov | 18:45 uhr

In der südchinesischen Fälscherstadt Dafen entstehen auf engstem Raum Millionen Meisterwerke: Mehr Infos...

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