“Meine Liebe zum Film ist für mich wichtiger als irgendwelche moralischen Erwägungen…
tatsächlich praktiziere ich das Absurde mit fast religiösem Eifer.”
– Alfred Hitchcock (1899-1980)
Alfred Hitchcock war der einzige Filmemacher, dessen markante Silhouette zum globalen Markenzeichen für Filmkunst und gute Unterhaltung wurde. Sein Name als Regisseur hatte den Marketingwert von Filmstars. „Mr. Hitchcock, wie haben Sie das gemacht?“ fragte sein Regiekollege François Truffaut in jenem legendären Interview-Marathon, eine kurzweilige, kenntnisreiche Filmhochschule in Buchform. Von Hitchcock kann man heute noch lernen, was gute Filme ausmacht: seine eigenen sind längst zu modernen Klassikern geworden.
Hitchcock liebte Kino (den Hollywood-Pionier Griffith, die deutschen Filme der 1920er: Lang, Murnau), gutes Essen, die Londoner Theater-Szene, Literatur (besonders Poe, britische Krimis und das Absurde), moderne Kunst (z.B. Paul Klee). In jedem seiner Filme wagte er neue technische, ästhetische und dramaturgische Experimente. Vor allem pflegte er die Kunst, eine Geschichte in Bildern zu erzählen: Damit prägte er die Entwicklung der Filmsprache. Filme zu machen betrieb er wie eine Wissenschaft: Er war ein praktischer Theoretiker der Filmpsychologie und Filmtechnik, dabei ein genauer Beobachter und subtiler Kritiker der zeitgenössischen Gesellschaft. Stets behielt er die Verständlichkeit gerade des Ungewohnten und die emotionalen Wirkungen des Kinos im Blick: Der Film ist erst fertig, wenn er im Kopf des Zuschauers angekommen ist, meinte Hitchcock. Der dauerhafte Publikumserfolg gab ihm recht.
Über die Traumfabrik Filmreihe
Im Winter- und Sommersemester findet immer sonntags um 15 Uhr die Traumfabrik-Reihe in Zusammenarbeit mit der Akademie für Wissenschaftliche Weiterbildung Karlsruhe (AWWK), Forum Wissenschaft und Gesellschaft (FORUM)und dem Studium Generale, KIT statt.
Vor der Filmvorführung gibt er eine fundierte Einführung mit Einordnungen und filmhistorischen Fakten durch Wolfgang Petroll. Nach der Vorstellung gibt es Raum für ein Kinogespräch. Daneben bieten wir zu bestimmten Terminen Freitag nachmittags in unserem Workshop-Raum ein begleitendes Filmseminar mit Analysen, Vertiefungen und Theorien zu den Schwerpunkten dieser Reihe.