Wer schön sein will, muss leiden: Emilie Blichfeldt inszeniert die Grimm‘sche Aschenputtel-Geschichte als feministisches Beauty-Horror-Märchen.
Elvira (Lea Myren) hat genug vom Dasein im Schatten ihrer bildhübschen Stiefschwester Agnes (Thea Sofie Loch Næss). Um die Blicke von Prinz Julian (Isac Calmroth), dem begehrtesten Junggesellen des gesamten Königreichs, auf sich zu ziehen, ist ihr jedes Mittel recht. Unter Einsatz von Blut, Schweiß und Tränen schreckt Elvira vor nichts zurück, um den Prinzen für sich zu gewinnen.
Mit ihrem Spielfilmdebüt präsentiert die norwegische Regisseurin und Drehbuchautorin Emilie Blichfeldt eine furiose Variante der klassischen Aschenputtel-Geschichte, die unter dem Deckmantel augenzwinkernden Body-Horrors zeitlos relevante Fragen nach dem eigenen Körperbild und der Wahrnehmung von Schönheit verhandelt. Newcomerin Lea Myren brilliert als Elvira in ihrer ersten Filmrolle an der Seite von Thea Sofie Loch Næss („The Last Kingdom“), die ihre hübsche Stiefschwester Agnes spielt. Die Rolle der Mutter übernahm Ane Dahl Torp („The Wave“). Di Regisseurin über die Filmusik: “Bei der Musik zum Film orientierte ich mich an ikonischen 70er-Jahre-Soundtracks wie „Bilitis“ von Francis Lai, der Band Goblin aus “Suspiria” oder auch Harold Budd aus “Jerry Maguire”. Den Mix aus Harfe, Synthesizer und Pauke hatte ich mir von Anfang an so vorgestellt und unser Komponist Kaada erweckte sie meisterhaft zum Leben. Kurz vor der Vollendung der letzten Schnittfassung stellten meine Cutterin Olivea Neergaard-Holm und ich fest, dass dem Film etwas Zeitgenössisches fehlte – ein Element, das ihn im Hier und Jetzt verortet. Wir haben die norwegische Künstlerin Vilde Tuv und ihr Album „Melting Songs“ entdeckt und waren sofort hin und weg. Es verkörperte die Essenz einer hoffnungslos romantischen jungen Frau perfekt – hart und doch verletzlich, ironisch und zugleich von einer tiefen Ernsthaftigkeit. Vilde komponierte zwei Stücke für den Film, die nahtlos an Kaadas Arbeiten anschließen. Zusammen haben sie dem Film etwas Überraschendes und Zeitloses geschenkt, wodurch er aus der Masse heraussticht.”
