Die Geschichte jener italienischen Agentur, die in den 1980er- und 1990er-Jahren die freie Liebe zum Pornogeschäft machte. 

 

Italien, 1980er-1990er Jahre. Riccardo Schicchi revolutioniert mit seiner Agentur Diva Futura die Massenkultur, indem er die Hippie-Utopie der freien Liebe in ein neues Phänomen verwandelt: den Porno. Unter seiner Leitung werden die „Mädchen von nebenan“ Ilona Staller, Moana Pozzi, Eva Henger und viele andere plötzlich zu weltberühmten Stars und halten dank des Booms von Privatfernsehern und Videorekordern Einzug in die italienischen Haushalte. „Pornostar“, ein damals neu geprägtes Wort, markiert den Beginn einer neuen Ära. Das Medienecho ist so überwältigend, dass Ilona Staller, bekannt als „Cicciolina“, ins Parlament gewählt wird, die Partito dell'Amore entsteht und Moana Pozzi als Bürgermeisterin von Rom kandidiert... 

 

Das Abenteuer dieser großen „Familie“ - das Eifersüchteleien, Prüfungen und Widersprüche auslöst, die die Pornoindustrie in Schutt und Asche legen - wird aus der Sicht von Debora erzählt, einer jungen Sekretärin der Agentur, die sich um eine Hypothek kümmern muss. All dies geschah aufgrund eines ebenso privaten wie weit verbreiteten Verlangens, das jeder hatte. Die Geschichte basiert auf dem Buch “Non dite alla mamma che faccio la segretaria” von Debora Attanasio, die selbst als Sekretärin bei Diva Futura arbeitete. Der Film wurde beim Filmfestival von Venedig uraufgeführt. Kritiker loben die detailreiche Darstellung der italienischen Popkultur. Der Regisseur über seinen Film: “Ein unvoreingenommenes Porträt, die Geschichte der tragischen Parabel einer Gruppe von Personen, die zwar in gewisser Hinsicht für die Freiheit kämpften, aber paradoxerweise mit ihrer Arbeit dazu beitrugen, etwas zu normalisieren, was der Freiheit der Frauen selbst zuwiderläuft, nämlich die Kommodifizierung des weiblichen Körpers. In diesem Sinne ist dies die Geschichte eines großen Widerspruchs.”

Regie Giulia Louise Steigerwalt Darsteller Pietro Castellitto, Barbara Ronchi, Denise Capezza