Während Isabell sich um ihre kranken Eltern kümmert, lernt sie die alleinerziehende Mutter Anja kennen. Die neue Verbindung offenbart die Zerbrechlichkeit ihrer mühsam aufgebauten Welt.
Isabells (Nina Hoss) Leben gerät durcheinander, als sie erkennt, dass ihre betagten Eltern nicht mehr alleine zurechtkommen. Während sie verzweifelt nach Pflegepersonal sucht, pendelt sie zwischen Berlin und dem Wochenendhaus ihrer Eltern, das einst von ihrem Vater im modernistischen Stil erbaut wurde. In dieser angespannten Situation trifft Isabell immer wieder auf die rätselhafte Anja (Saskia Rosendahl), eine alleinerziehende Mutter, die mit ihren eigenen Herausforderungen zu kämpfen hat. Als Anja und ihre kleine Tochter Greta zunehmend in Isabells Leben treten, entsteht eine unerwartete Bindung zwischen den beiden Frauen. Gleichzeitig beginnt Isabell, an dem Leben zu zweifeln, das sie bislang für sicher und vertraut hielt. Ihre Ehe mit Philippe (Vincent Macaigne) zeigt erste Risse, und das Gefühl, die Kontrolle über ihr Leben zu verlieren, wird immer stärker.
Regisseurin Ina Weisse zu der Entscheidung, die Eltern von Nina Hoss mit ihren eigenen Eltern zu besetzen: “Durch unsere gemeinsame Arbeit an meinem Dokumentarfilm über die Neue Nationalgalerie war es meinem Vater vertraut, sich vor der Kamera zu bewegen. Meine Mutter war erst etwas scheu und hat gezögert. Dann aber überwog ihr Interesse. Ich hatte sie in der Vergangenheit bei verschiedenen Gelegenheiten immer wieder gefilmt und wusste, dass sie vor der Kamera unbefangen sein konnte. Grundsätzlich interessiert mich der schmale Grat zwischen Realität und Fiktion, zwischen nicht professioneller Darstellung und Schauspiel. Es entsteht ein freierer, unkontrollierbarer Raum, etwas Unverstelltes. In der Arbeit mit den Eltern und dem Kind hatten nur die Schauspielerinnen geschriebene Dialoge, das Kind und die Eltern haben dann darauf reagiert, so dass wiederum die Schauspielerinnen spontan darauf reagieren mussten. Manchmal wussten wir nicht, was im nächsten Moment passieren wird, das galt auch für Judith Kaufmann hinter der Kamera. Es war eine Suche, ein Herantasten, meist mit der Handkamera, um schneller, intuitiver reagieren zu können.”
