A la carte! – Freiheit geht durch den Magen

Die (fiktive) Erfindung des Restaurants als Ort der genussvollen Begegnung von Arm und Reich – eine Fabel über Liberté, Égalité und Fraternité kurz vor der französischen Revolution. Appetitlicher Gute-Laune-Film, leicht und fluffig wie ein Soufflé, aber immer mit ein bisschen Biss.

1789, einige Wochen vor der Französischen Revolution. Die Adeligen mit ihren gepuderten Gesichtern und toupierten Perücken halten Hof und versuchen, ihre Langweile zu vertreiben und sich gegenseitig zu imponieren. Da trifft es sich gut für den Herzog von Chamfort, dass er mit seinem überaus talentierten Koch prahlen kann, der die ach so feine Gesellschaft mit immer neuen kulinarischen Genüssen versorgt. Doch eines Tages wagt es dieser, eine kleine neue Köstlichkeit zu präsentieren – aus Kartoffeln! Kartoffeln, die doch nur Schweine fressen – will er etwa die feine Gesellschaft brüskieren? Und so findet sich der große Koch Manceron auf einmal auf seinem kleinen elterlichen Hof wieder und muss dünne Maronensuppe löffeln. Bis eines Tages Louise vor der Tür steht, eine Frau, die seine Rezepte kennt und unbedingt bei ihm das Kochen lernen will. Sie hat so einige neue Ideen im Kopf, etwa dass nicht nur die Hochwohlgeborenen, sondern ein jeder Mann und eine jede Frau das Recht hat, in einem Restaurant mit gutem Essen und Trinken bewirtet zu werden. Aber sie hütet auch ein Geheimnis, das für den Herzog, aber auch für Manceron gefährlich werden könnte...

Schon bei „Birnenkuchen mit Lavendel“ wusste Regisseur Èric Besnard, wie man mit schönen Wendungen und einem liebevollen, warmherzigen Blick auf die Protagonisten das Publikum bezaubern kann. Das zeichnet auch „À la carte!“ aus, der mit prachtvollen Bildern beginnt und immer wieder Tableaus von Speisen und gedeckten Tischen anrichtet wie Stilleben großer alter Meister. Und so sinnlich die Zubereitungen zelebriert werden, so charmant und durchaus auch humorvoll entwickelt sich die Geschichte, bei der man am Ende gelernt hat, dass in ein Restaurant zu gehen einstmals ein geradezu demokratischer Akt war. So ist der Film nicht nur eine kurzweilige, charmante Geschichtsstunde, sondern auch eine genussvolle Einladung an alle, die gerne essen – und natürlich noch mehr an die, die gerne kochen. Liberté, égalité, délicieux.

Quelle: programmkino.de / Hermann Thieken

Frankreich 2021
Regie: Éric Besnard
Mit Grégory Gadebois, Isabelle Carré, Benjamin Lavernhe, Christian Bouillette.
112 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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Trailer A LA CARTE
Online Karten Kaufen für den Regisseurbesuch am Sa, den 27.11. um 15.00 Uhr