La Chimera



Ein Ex-Archäologe hilft einer Bande von toskanischen Grabräubern. Eigenwilliger, anspruchsvoller Hybrid aus Drama, Komödie, Romantik und Mystery. Ein poetisches Werk.

Zurück in seiner kleinen Stadt am Tyrrhenischen Meer, trifft der frisch aus dem Gefängnis entlassene Arthur (Josh O Connor) auf seine Tombaroli-Bande. Eine Gang toskanischer Grabräuber. Arthur unterstützt seine Mitstreiter bei deren Raubzügen und dem Versuch, verschollen geglaubte Kammern aufzuspüren. Kurz darauf lernt er die lebensfrohe Aushilfe Italia (Carol Duarte) kennen, die in einer von Gräfin Flora (Isabella Rossellini), der Mutter seiner verstorbenen großen Liebe Beniamina, bewohnten Schlossanlage als Aushilfe arbeitet. Gelingt es Arthur mit ihr, seine Trauer zu überwinden?

Mit „La Chimera“ beendet Alice Rohrwacher ihre unbetitelte Filmtrilogie über das einfache Leben im ländlichen Italien. Ihre Trilogie begann sie 2014 mit „Land der Wunder“, es folgte „Glücklich wie Lazzaro“ im Jahr 2018. Wie gewohnt macht es die 41-jährige Autorenfilmerin dem Zuschauer mit ihrem anspielungsreichen Vorgehen und den rätselhaften Verweisen nicht leicht – doch es lohnt mehr denn je, sich in dieser filmischen Welt auf Entdeckungsreise zu begeben. Es ist eine Reise der Gegensätze und sich gegenüberstehender Widersprüchlichkeiten. So trifft arm auf reich, wenn der mittellose, in einer improvisierten Wellblechhütte lebende Arthur mit seinen ebenfalls verarmten Grabräuber-Kumpanen auf die reichen Kunsthändler trifft. Jene Händler, die Arthur und seiner Bande die antiken Kunstfunde zu Billigpreisen abkaufen. Nur um sich selber durch den Weiterverkauf daran zu bereichern. Ganz allgemein stellt Rohrwacher hier aber auch die Armut der Landbevölkerung und Bauern dem Wohlstand und Luxus der Städter gegenüber. Ein Hauptgewinn ist Josh O’Connor („The Crown“), der interessanterweise eine aus England stammende Hauptfigur in seiner Wahlheimat Italien spielt, die über eine besondere Begabung verfügt: Arthur kann die Lage der etruskischen Gräber erspüren. O’Connors Spiel ist virtuos und emotional gewichtig und er macht alleine durch seinen gedankenverlorenen Blick und seinen Gang klar: Er ist ein trauernder, von beständigen Tagträumen und Visionen geplagter Mann.

Quelle: programmkino.de / Björn Schneider

Italien 2023
Darsteller: Josh O Connor, Carol Duarte, Vincenzo Nemolato, Isabella Rossellini
130 Minuten

Bild

Spielzeiten:

Mittwoch 08.05.24:18.30 Uhr (italienisches Original mit dt. Untertiteln)
Donnerstag 09.05.24:21.15 Uhr (Letzte Vorstellung!)

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