Ein Becken voller Männer


Eine Gruppe von Männern in der Middlife-Crisis sucht nach neuer Motivation - und findet diese ausgerechnet beim Synchronschwimmen. Die sympathischen Darsteller sorgen für unterhaltsame zwei Stunden

Seit Monaten befindet sich Bertrand (Mathieu Amalric) in einer schweren Depression. Seinen Job hat er schon vor zwei Jahren verloren, schluckt Psychopharmaka und geht zu Hause seiner Frau zunehmend auf die Nerven. Aus schierer Langeweile beschließt er, bei einem Kurs im Schwimmbad seiner Heimat, einer französischen Kleinstadt, teilzunehmen. Synchronschwimmen steht auf dem Programm, geleitet von der ehemaligen Profi-Athletin Delfine (Virginie Efira), die nach einem schweren Unfall zur Alkoholikerin wurde. Das ist weit weg vom Profi-Sport, was sich hier abspielt. Mittelalte Männer, meist wenig trainiert, oft auch mit deutlich sichtbarem Bauchansatz bewegen sich durchs Becken, weniger grazil als grobschlächtig. Gemeinsamkeiten gibt es in der Truppe kaum, dementsprechend wenig synchron läuft auch das Synchronschwimmen zunächst ab, doch dann packt die Männer der Ehrgeiz: Die Weltmeisterschaft in ihrer Disziplin steht an und die Amateure aus der Provinz wollen nichts lieber, als nach Norwegen zu reisen, um ihr Land im Becken zu vertreten.

Eigentlich haben ja die Briten fast ein Monopol auf Filme, in denen eine Gruppe abgehalfterter Männer sich eine ungewöhnliche Freizeitbeschäftigung zulegt, um aus ihrem tristen Alltag auszubrechen. Besonders an die Stripperkomödie „Ganz oder gar nicht“ muss man da natürlich denken, doch auch das Synchronschwimmen ist nicht unbekannt. „Swimming with Men“ hieß Oliver Parkers Film, der erst im Juni letzten Jahres in Deutschland im Kino lief. In seiner neuen Komödie vereint der bekannte Regisseur und Schauspieler Gilles Lellouche („Das Leben ist ein Fest“, „Kleine wahre Lügen“) eine bunte Mischung prominenter französischer Gesichter, wie u.a. Mathieu Amalric („Grand Budapest Hotel“), Guillaume Canet („Zusammen ist man weniger allein“), den mehrfach ausgezeichneten Benoit Poelvoorde („Das brandneue Testament“), Jean-Hugues Anglade („Ruhelos“), Virginie Efira („Victoria - Männer & andere Missgeschicke“) und Leïla Bekhti („Paris, je t aime“).

Frankreich 2018
Regie: Gilles Lellouche
Buch: Ahmed Hamidi, Julien Lambroschini, Gilles Lellouche
Darsteller: Mathieu Amalric, Guillaume Canet, Benoît Poelvoorde, Jean-Hugues Anglade, Virginie Efira, Leila Bekhti
122 Minuten
ab 6 Jahren

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