Yuli


Die wahre Geschichte des afrokubanischen Ballett-Stars Carlos Acosta, der sich aus einem bescheidenen Vorstadtviertel Havannas auf die Bühnen der Welt tanzt. Elegante Mischung zwischen leidenschaftlichem Tanzfilm und einfühlsamen Biopic.

Kuba, Anfang der 80er Jahre. Stolz nennt der Afrokubaner Pedro (Santiago Alfonso) seinen kleinen Sohn „Yuli“ (Edlison Manuel Olbera Núñez). Es ist der Name des Kriegsgotts Ogun aus der Santeria, der afrikanischen Yoruba-Religion seiner Vorfahren. Verschleppt aus Afrika kamen sie als Sklaven auf die Insel. Der versierte LKW-Fahrer war selbst noch Enkel einer Sklavin, die auf der Acosta-Zuckerrohrplantage ausgebeutet wurde. Der Name der Plantage ging auf die Sklaven über. Als er das Tanztalent seines Sohnes entdeckt, sieht er darin die Hoffnung das Blatt ein für allemal zu wenden. Doch Yuli will lieber Fussballstar werden, wie der Brasilianer Pelé. Nichts zieht ihn zum klassischen Ballett. Auf den Straßen ist er außerdem längst der Break-Dance-King. Er landet auf der Nationalen Ballettschule. Schlimmer noch, nachdem er den Unterricht schwänzt, kommt er ins Internat aufs Land nach Pina del Rio. Heimweh und Einsamkeit fressen ihn fast auf. Traumatisiert durch die Prügel seines Vaters, der sich nicht anders zu helfen weiß, zerbricht er fast. Aber dank seiner verständnisvollen Lehrerin findet er doch noch Zugang zum Tanz. Aus Zwang wird Zuflucht...

Die spanische Regisseurin inszeniert mit ihrem begeisternden Tanzfilm kein konventionelles Biopic. Gemeinsam mit ihrem Ehemann und Drehbuchautor Paul Laverty sowie Carlos Acosta schlägt die gebürtige Madrilenin einen kunstvollen Bogen über drei Phasen der kubanischen Geschichte. Angefangen von der Kindheit Acostas in den 1980er-Jahren, als der karibische Sozialismus noch in voller Blüte stand, über die komplizierten Jahre der „Sonderperiode“ nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion bis hin zur Gegenwart. Zudem erinnert die brillante Erzählstruktur und Bildgestaltung an die wunderbaren Tanzfilme ihres Landsmann und Altmeister Carlos Saura. Unterstützt von den ausgezeichneten kubanischen Schauspielern wie Yerlín Pérez, den kubanischen Choreographie-Veteranen und last but not least dem spektakulären Debüt des jungen Edlison Manuel Olbera Núñez gelingen die Übergänge von Fiktion zu beindruckenden Tanzszenen.


Spanien, Kuba, Großbritannien 2018
Regie: Icíar Bollaín
Darsteller: Carlos Acosta, Santiago Alfonso, Keyvin Martínez, Edlison Manuel Olbera Núñez, Laura De la Zu, Yerlín Pérez, Mario Elias, Andrea Doimeadiós, Cesar Domínguez, Yailene Sierra, Héctor Noas, Carlos Enrique Almirante.
110 Minuten
ab 6 Jahren

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