Swimming with Men



In der Tradition von „Ganz oder gar nicht“ strampelt sich in dieser Feel-Good-Komödie ein Trupp männlicher Synchronschwimmer ab, um sich im tristen Hallenbad ein bisschen Würde und Werte im Leben zu bewahren.

Gebeugt schleicht Buchhalter Eric durch sein Büro. Und von dort nach Hause. Nur im Schwimmbad legt er einen kleinen Halt ein, um ein paar Bahnen zu ziehen. Dort trifft er rein zufällig auf eine Synchronschwimmer-Truppe. „Unser Verein ist mehr als ein Verein. Er ist eine Idee!“, erklärt der eine. „Ein Protest gegen das Ende von Träumen und die Sinnlosigkeit des Lebens“, schwärmt der zweite. „Ein Protest gegen das, was aus uns geworden ist“, ergänzt der dritte. Das neue Mitglied erweist sich als Naturtalent, das beim ersten Training bereits mühelos den „Schneebesen“ beherrscht. Dessen Vorliebe für Mathematik erweist sich zudem als nützlich für die sichere Konstruktion der neuen Schwebefiguren im Wasser. Im trauten Heim hängt derweil der Haussegen immer schiefer. Nur im Hallenbad schwimmt der Held seiner Midlife-Crisis erfolgreich davon. Umso größer die Freunde, als die Hobby-Planscher ganz große Pläne schmieden: Die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Mailand...

Bei seinem Figurenkabinett der liebenswerten Loser verzichtet Regisseur Oliver Parker bewusst auf aalglatte Sixpack-Schönheiten aus dem „Magic Mike“-Traumfabrik-Katalog, stattdessen mühen sich hier die ganz normalen Durchschnitts-Typen mit gelegentlichem Übergewicht um Anmut über und unter Wasser. Ob Zahnarzt, Bauarbeiter, Bauer, Makler oder Kleinganove: In diesem Pool sind alle absolut gleich. Damit dies auch so bliebt, lautet der erste Paragraph der putzigen Vereinssatzung: „Was im Becken passiert, das bleibt im Becken.“ So originell die Story klingen mag: Das ist alles nur geklaut! Anno 2008 präsentierte Schweden bereits die Komödie „Männer im Wasser“. Zudem plätscherte eine schwedische Herren-Mannschaft in der Dokumentation „Men Who Swim“. Mit Sportsgeist verneigen sich die Briten vor dem Vorbild - und integrieren die Skandinavier kurzerhand als amüsanten Katalysator in ihre Story. Dem heimischen Komödien-Einerlei schwimmen diese schrägen Badenixen allemal mit weitem Abstand souverän davon.

Großbritannien 2018
Regie: Oliver Parker
Darsteller: Rob Brydon, Spike White, Rupert Graves, Jim Carter, Adeel Akhtar, Charlotte Riley
94 Minuten
ohne Altersbeschränkung

Bild

Spielzeiten: