Sully

Die wahre Geschichte des Piloten Chelsey „Sully“ Sullenberger, dem im Januar 2009 mit seinem vollbesetzten Airbus eine Notwasserung auf dem Hudson River gelang. Souverän inszeniertes Drama mit Gänsehaut-Faktor, das trotz des bekannten Endes durchweg spannend ausfällt. Kein Wunder, bei einem Hanks in Hochform.

Es sollte ein ganz normaler Routineflug werden, als sich der Airbus 320 der US Airways am 15. Januar 2009 mit 155 Passagieren an Bord auf die Reise von New York nach Seattle machte. Dann kommt es drei Minuten nach dem Start vom Flughaften LaGuardia völlig überraschend zum massiven Vogelschlag: Wildgänse sorgen für den Totalausfall der beiden Triebwerke. Die Piloten melden „Mayday“. Der Fluglotse rät zur Rückkehr nach LaGuardia. Der erfahrene Captain Chesley „Sully“ Sullenberger indes bezweifelt, dass es der havarierte Flieger noch bis dort hin schafft. Was tun? Die Zeit drängt! Mit atemberaubender Gelassenheit entscheidet sich der Pilot für eine Notwasserung auf dem Hudson River. Was für Laien plausibel klingt, gilt Experten als schier aussichtslos. Noch nie zuvor ist die Notlandung eines Passagierjets auf dem Wasser gelungen! Doch Sully sieht keine andere Alternative und geht das Risiko ein. Ganze drei Minuten und 28 Sekunden dauert es vom Notruf bis zur Landung im eisigen Fluss. Der kühne Coup gelingt, alle Passagiere und Crew-Mitglieder überleben fast unverletzt. Die Welt feiert das Husarenstück. Doch die Aufsichtsbehörde leitet überraschend eine Untersuchung ein...

Basierend auf Sullenbergs literarischen Erinnerungen („Highest Duty: My Search for What Really Matters“) erzählt Clint Eastwood die Geschichte nicht chronologisch, sondern springt in der Zeitachse vor und zurück. Zudem schildert er die Geschehnisse aus unterschiedlichen Perspektiven: Aus Sicht des Cockpits; der Passagiere und Crew; der Fluglotsen sowie der Rettungskräfte. Durch diesen dramaturgischen Dreh wird man als Zuschauer gleich mehrfach Zeuge dieser spektakulären Notlandung, die Eastwood mit überzeugenden Spezialeffekten eindrucksvoll zu inszenieren versteht. Flugzeugabstürze hat es im Kino schon dutzendfach gegeben, am Himmel nichts Neues, möchte man meinen. Weil es sich hier um eine reale Beinahe-Katastrophe handelt, entsteht freilich ein ganz besonderer Kick. Da kommt nicht nur in der Kabine, sondern gleichfalls im Kino ziemlich Gänsehaut auf, als im Steilflug beide Triebwerke schlagartig ausfallen. So packend die Actionszenen, so spannend fällt der Kampf des Captains um die Ehre aus. Bei dessen Zeichnung bleibt das Psychogramm eher unterkomplex. Doch Tom Hanks erzielt eben auch mit solch minimalen Drehbuch-Vorgaben ein maximales Ergebnis und präsentiert ein überragendes Porträt.

USA 2016
Regie: Clint Eastwood
Darsteller: Tom Hanks, Aaron Eckhart, Laura Linney, Chris Bauer, Jamey Sheridan
96 Minuten

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