Kunstvoll ausgemaltes Gesellschafts- und Sittenbild aus dem viktorianischen England um die Jahrhundertwende, wo sich Persönlichkeiten aus zwei Familien mit erzkonservativen Auffassungen und emanzipatorischen Idealen in den dadurch ausgelösten Liebesschicksalen und Lebenskrisen gegenüberstehen. Die Verfilmung folgt zwar genau dem psychologischen Wahrheitsgehalt der Vorlage, stumpft ihre ironisch-kritische Gesellschaftsbelichtung aber durch schwelgerische Ästhetik ab. Sie verschenkt zugunsten einer gepflegt-nostalgischen Unterhaltung die Chance, den Gegensatz von gesellschaftlich bedingtem "Scheinleben" und wirklicher Persönlichkeitsstruktur und Lebensempfindung zu einem zeitlos ansprechenden Gleichnis zu formen. Hervorragend gespielt und fotografiert.
(Quelle: Film-Dienst)

Auszeichnungen:
Emma Thompson, Oscar 1993, Beste Hauptdarstellerin
Ruth Prawer Jhabvala, Oscar 1993, Bestes Drehbuch nach einer literarischen Vorlage
Ian Whittaker, Oscar 1993, Beste Ausstattung
Luciana Arrighi, Oscar 1993, Beste Ausstattung

Originaltitel: Howards End / GB 1991
Aufgenommen in Super 35 (1:2.35) (35mm Negativfilm)
Präsentiert in 70mm (1:2.2) / 6-Kanal Dolby® (A) Stereo Magnetton
Deutsche Fassung / 140 Minuten / Erstaufführungskopie von 1992
Welturaufführung: 13.03.1992
Deutsche Erstaufführung: 29.10.1992
Produktion: Ismail Merchant, Ann Wingate
Regie: James Ivory
Buch: Ruth Prawer Jhabvala
Vorlage: E.M. Forster (Roman)
Kamera: Tony Pierce-Roberts
Musik: Richard Robbins
Schnitt: Andrew Marcus
Darsteller: Emma Thompson (Margret Schlegel), Anthony Hopkins (Henry Wilcox), Vanessa Redgrave (Ruth Wilcox), Helena Bonham Carter (Helen Schlegel), James Wilby (Charles Wilcox), Samuel West (Leonard Bast), Prunella Scales (Tante Juley), Jemma Redgrave (Evie Wilcox)