Hans Dampf

Gerade ist Hans (Fabian Backhaus) aus seinem Job bei einer Kölner Bank gegangen worden, da kommt dem typischen Rheinländer in einer Pizzeria die Idee: Das Foto von einem malerischen Stück Küste, irgendwo im Süden Italiens ist fortan sein Lebensziel. Nur seinen zunehmend zerknitterten Anzug hat er auf seinem Weg dabei, dazu eine Tüte mit dem Foto und einigen Bündeln Geld. Die erste Etappe bestreitet er mit Rosa (Cécile Marmier), deren VW-Bus er am nächsten Morgen gegen Geld eintauscht. Bald gabelt er den umtriebigen Django (Mario Mentrup) auf, mit dem es gegen Süden geht. Als der VW-Bus den Geist aufgibt, tauscht er ihn gegen eine dreirädrige Ape. Ein Schlauchboot und ein Fahrrad später trifft das Duo in einem italienischen Dorf auf Fee (Nina Schwabe), mit der Hans sein Glück zu finden scheint. - Der erste Langfilm des umtriebigen, viel beschäftigten Duos Jukka Schmidt und Christian Mrasek, entstand für wenig Geld auf dem Weg von Köln zum italienischen Lago Mergozzo. Man merkt dem Film an, wie improvisiert er ist. Doch ebenso merkt man ihm an, mit wie viel Freude alle Beteiligten am Werk waren, wie sehr sich Film und Realität bedingten, wie die entspannten Dreharbeiten auch zu einem ausgesprochen entspannten Film geführt haben. So wie Hans zu Beginn des Films seinen Job schmeißt, weil er es ablehnt „Scheiße für Gold“ zu verkaufen, wie er es einmal prägnant formuliert, so entstand auch „Hans Dampf“ als geradezu paradigmatisches Beispiel für einen Film, der fast völlig außerhalb der Filmförderungsstrukturen entstanden ist. Dass es Jukka Schmidt, Christian Mrasek und ihrem Team trotz aller selbstgewählter Einschränkungen gelungen ist, einen so schönen, entspannten Film zu drehen, der zudem mit Liedern der „Kings of Dub Rock“ und anderen einen tollen Soundtrack aufzuweisen hat, macht ihn erst recht zu einem idealen Sommerfilm.

Deutschland 2013
Regie: Jukka Schmidt, Christian Mrasek
Darsteller: Fabian Backhaus, Mario Mentrup, Nina Schwabe
96 Minuten
ohne Altersbeschränkung

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