Zen for Nothing

An der japanischen Westküste, fernab der hektischen Großstädte der Industrienation, liegt das Zen-Kloster Antaiji. Geprägt ist das Kloster von den Lehren des Zen-Meisters Kodo Sawaki, der unter anderem ein unabhängiges Leben predigte, fernab der Zwänge der Zivilisation. Für die Gegenwart bedeutet dies, dass die Bewohner des Klosters darum bemüht sind, sich selbst zu versorgen: Der Tagesablauf besteht aus Reisanbau, Holz hacken, Gemüsegarten pflegen und anderen Tätigkeiten. In diese Welt taucht nun für gut ein halbes Jahr die Schweizer Schauspielerin Sabine Timoteo ein. Geleitet wird das Kloster seit einigen Jahren von einem Berliner: Abt Muho Nölke führt die Geschicke, die neben der selbstständigen Essensversorgung auch aus der so genannten Zazen-Sitzmeditation besteht, bei der in möglichst aufrechter Haltung, die alles andere als bequem wirkt, meditiert wird.

Philosophie des Klosters (Quelle: www.antaiji.org) „Antaiji widmet sich der Zen-Praxis als einem natürlichen Ausdruck des täglichen Lebens. Zazen und Arbeit sind nicht einfach nur ein Teil des Lebens in Antaiji: Vielmehr sind es die 24 Stunden jedes einzelnen Tages, den du hier verbringst, die eine Manifestation von Zen sein müssen. In Antaiji werden darüber hinaus keine spirituellen Praktiken oder Meditationstechniken angeboten. Es geht nicht darum, fernöstlichen Mysterien auf den Grund zu gehen, okkulte Erfahrungen zu haben oder einfach einen Geschmack von japanischer Kultur zu bekommen. Der Punkt ist es, unser eigenes Leben als Bodhisattva-Übung zu verstehen und zu praktizieren. Obwohl alle in der Gemeinschaft ihr Bestes geben müssen, um ein harmonisches Zusammenleben zu ermöglichen, ist gleichzeitig jeder für seine Übung nur ganz allein verantwortlich. Niemand wird deinen Hintern für dich abwischen. Du musst dir selbst klar über die Grundlage deiner Übung sein und über den Grund, der dich hierher bringt. Wenn du irgendetwas anderes von deinem Aufenthalt in Antaiji erwartest, als was dir das Leben in jedem einzelnen Moment zu bieten hat, wirst du enttäuscht werden. Überlege dir deshalb, was du hier suchst – täusche dich nicht selbst und auch nicht die anderen. Das Leben hier besteht aus Zazen, harter Arbeit zur Selbstversorgung und Studium. Wer zwischen 18 und 40 Jahren alt ist, mindestens drei Jahre Zen in der Tradition von Dogen Zenji praktizieren will und dafür auch bereits ein wenig Japanisch spricht, ist in Antaiji willkommen.“

Dokumentarfilm
Deutschland, Schweiz 2016
Regie: Werner Penzel
Darsteller: Sabine Timoteo
100 Minuten

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