Die Schüler der Madame Anne

In der 11. Klasse des Léon-Blum-Gymnasiums stehen Ohrfeigen, Frotzeleien und Zwischenrufe an der Tagesordnung. Den meisten Schülern ist sowieso alles egal, denn als Kinder des sozialen Brennpunkts Créteil am Stadtrand von Paris verfügen sie nicht gerade über rosige Zukunftsaussichten. Die meisten der Pennäler um den muslimischen Malik (Ahmed Dramé), den schüchternen Théo (Adrien Hurdubae) und die streitsüchtige Mélanie (Noémie Merlant) können sich ohnehin nur noch vage Chancen auf das Abiturzeugnis ausrechnen. Die neue Klassenlehrerin Anne Gueguen (Ariane Ascaride) dringt im Gegensatz zum Kollegium zu den Jungen und Mädchen durch. Den Einwänden des Schulleiters zum Trotz meldet sie die Problemklasse bei einem nationalen Schulwettbewerb an. Eine freiwillige Projektarbeit soll an das Schicksal von jüdischen Kindern und Jugendlichen in den Konzentrationslagern der Nationalsozialisten erinnern.

Nach „Meine erste Liebe“ (2012) und „Willkommen in der Bretagne“ (2013) ist „Die Schüler der Madame Anne“ der dritte und bislang reifste Spielfilm von Marie-Castille Mention-Schaar. Das kompakte Drehbuch verfasste die französische Regisseurin mit dem doppelten Doppelnamen gemeinsam mit Ahmed Dramé, der die wahre Geschichte als einer der Schüler am eigenen Leib miterlebte und das Filmprojekt überhaupt erst anleierte. Der filmische Wiedergänger von Dramé ist der besonnene Malik, der bezeichnenderweise ein starkes Interesse für das Kino hegt.

Frankreich 2014
Regie: Marie-Castille Mention-Schaar
Darsteller: Ariane Ascaride, Ahmed Dramé, Noémie Merlant
105 Minuten
ab 6 Jahren

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