Fräulein Julie

Irland, 1890. Auf dem Landsitz ihres vermögenden, gerade abwesenden Vaters spielt Baroness Julie mit dem Feuer, flirtet in der Mittsommernacht mit Hausdiener John, der den Distanzbruch zunächst als ungehöriges Spiel mit seiner Abhängigkeitsposition verachtet, dann aber selbst die Kontrolle übernimmt und Fräulein gibt, was die gesellschaftlichen Konventionen verbieten. Danach sucht sich gegenseitige Verachtung ein Ventil, zeigt sich die Unmöglichkeit dieser Beziehung und des damit verbundenen Entkommens vor den zugewiesenen Rollen.

Mit ihrer vierten Kinoinszenierung stemmt Schauspielerin Liv Ullmann die sicher prominentest besetzte und vielleicht nuancenreichste Verfilmung von August Strindbergs klassischer Tragödie. Die erlesen fotografierte Geschichte von Verführung und Verachtung, Hochmut und Erniedrigung wurde von Ullmann nach Irland verlegt, konzentriert sich auf die beiden Hauptfiguren, die einen Sturm wechselnder Emotionen entfachen und von Colin Farrell und der grandios auftrumpfenden Jessica Chastain mitreißend dargestellt werden.

Norwegen, Großbritannien u.a. 2014
Regie: Liv Ullmann
Darsteller: Jessica Chastain, Colin Farrell, Samantha Morton
129 Minuten

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