Philomena

Alles beginnt auf einer Party. Als die Bedienung Kathleen erfährt, dass einer der Gäste ein bekannter Journalist ist, spricht sie ihn spontan an, um ihm vom dramatischen Schicksal ihrer Mutter zu erzählen. Ein erstes Treffen mit Kathleen und ihrer Mutter Philomena weckt sofort seine alte Reporter-Neugier. Die ältere Lady erzählt, wie sie in jungen Jahren ein uneheliches Kind zur Welt brachte, wie sie in einem irischen Kloster als Sünderin wie eine Gefangene gehalten wurde und man ihren kleinen Sohn zur Adoption freigab. All ihre späteren Nachforschungen nach dem Schicksal des Kindes verliefen erfolglos. Gemeinsam bricht das Trio zur Spurensuche nach Irland auf. Doch die Nachfolgerinnen der Nonnen zeigen sich mehr denn je verschlossen. Sixsmith wittert seine Story...

Ihre Geschichte wird die Menschen bewegen: Das von Sixsmith verfasste Buch „The Lost Child of Philomena Lee“ avancierte zum Bestseller. Die Verfilmung war bereits der ganz große Liebling beim Festival von Venedig und gilt als hochkarätiger Oscar-Favorit. Der Grund für den Filmerfolg liegt klar in seiner Herkunft. Nur Briten beherrschen so bravourös die Kunst, aus einem derart tragischen Stoff ein solch unverkitschtes Feel-Good Movie zu zaubern, das zudem auf ganz lässige Art Gesellschaftskritik präsentiert und erstklassige Schauspielkunst bietet. Drehbuchautor und Hauptdarsteller Steve Coogan genießt in seiner Heimat als scharfzüngiger Comedy-Champion längst Kultstatus und gibt hier den zynischen „Saulus-zum-Paulus“-Reporter mit sichtlichem Vergnügen. Stephen Frears war schon immer ein Meister gekonnter Ironie und spielt dieses Talent hier so genüsslich aus wie bei „Die Queen“. Last not least natürlich Judi Dench, mit der Frears hier bereits zum vierten Mal zusammenarbeitet und die einmal mehr als bezaubernde Schauspielkönigin der Herzen überzeugt. Wie sie mit Charme, Charisma und einem federleicht wirkenden Können dieser fragilen Heldin eine Würde verleiht, sie mit Witz, Wärme und Verletzlichkeit ausstattet, ist so atemberaubend grandios wie bewegend. Mit diesem Porträt setzt die 78-Jährige Judi Dench der echten Philomena Lee ein phänomenales Denkmal – wenigstens ein kleiner Trost für dieses schicksalsschwere Leben voller Ungerechtigkeit.

Großbritannien 2013
Regie: Stephen Frears
Darsteller: Dame Judi Dench, Steve Coogan, Michelle Fairley
98 Minuten
ab 6 Jahren

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