Vergiss dein Ende

Das Leben der 64-jährigen Hannelore hat sich von Grund auf verändert, als ihr Mann Klaus vor vier Jahren an Demenz erkrankt ist und sie seitdem rund um die Uhr für ihn da sein muss. Nun steht die erschöpfte Frau selbst kurz vor einem Zusammenbruch. Als ihr Nachbar Günther eines Tages völlig überstürzt abreist, geht es mit Hannelores Neugier durch: Sie folgt ihm heimlich und lässt Klaus allein zurück - um dann herauszufinden, dass Günthers Lebensgefährte an Krebs gestorben ist. Nun will Günther sich das Leben nehmen.

Ein Sozialdrama reinen Wassers, eine grau-bleierne, schonungslos bittere Realitätsabbildung, die zwischen viel Not und Elend vage Hoffnung schöpfen lässt. Zudem ist der Film ein wunderbares Beispiel für genau erarbeitetes, exzellent gespieltes deutsches Schauspielerkino. Das Spielfilmdebüt von Andreas Kannengießer, seine Abschlussarbeit an der Hochschule für Film und Fernsehen „Konrad Wolf“ in Potsdam, verfügt mit Renate Krößner, Hermann Beyer und Eugen Krößner über begnadete Darsteller... Kannengießer tat gut daran, den Schauspielern viel Raum zur Gestaltung zu lassen. Seine geschickte Montage, die mühelos zwischen verschiedenen Zeitebenen hin- und herspringt, unterstreicht den Anspruch auf Könnerschaft. Das bemerkenswerte Debüt ist ein mit genauem psychologischen Blick erfasstes Drama, das für jeden Zuschauer zum Vergnügen werden kann, der Schauspieler bei der Ausübung ihrer Kunst sehen möchte.

Deutschland 2011
Regie: Andreas Kannengießer
Buch: Nico Woche
Darsteller: Renate Krößner, Dieter Mann, Hermann Beyer, Eugen Krößner, Martin Seifert, Nadine Pasta
Länge: 94 Minuten

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